Abflug nach Honololu früh morgens, um 5:00 stehen wir parat zur Abfahrt mit einem Sammeltaxi. Kreuz und quer fährt der Kamikaze-Driver von Hotel zu Hotel bis zum Airport. Mit American Airlines fliegen wir in einer halbleeren Maschine entspannte 5,5 Stunden nach Honolulu auf Oahu.
Als die Schiebetüren uns aus dem Flughafen entlassen, schlägt uns schwülwarme Luft angefüllt von Vogelgezwitscher und Blütenduft entgegen-wir sind endlich da! Aloha Hawaii!! Alle tragen Flipflops, Shorts oder blumenreiche Kleidchen und die Uhren ticken bedeutend langsamer. Unser Mietwagen fällt größer aus als für „Economy-Class“ erwartet. Aber hier fällt eh alles auf vier Rädern oversized aus. Wer keinen dicken Pickup fährt, ist offenbar uncool oder Tourist. Torsten fährt zum 1.Mal in Automatik und bevor wir weiter über den Verleiher-Parkplatz buckeln, frage ich mal nach, wie das funktioniert. Eigentlich logisch, dass es hier nur Automatik-Wagen gibt, schalten wäre ja viel zu anstrengend hier im lässigen Aloha State. Mit Muchi als Navi wurschteln wir uns problemlos durch Honolulu, dem Regierungssitz Hawaiis und dem Manhattan des Pazifiks.
Ca. 40 min dann sind wir in Kailua an der Ostküste. Da die steten Passatwinde meist von Nordost kommen, sind die Ost-und Nordküsten aller Inseln windiger und bekommen statistisch gesehen auch mehr Regen, bei 25°C aber auch mal ganz erfrischend, und nie von Dauer. In der Pouli Road checken wir bei Dayna (New York) und Detlev (Essen) in ein sehr hübsches Zimmer inmitten eines bunten und grünen Lanai (=Garten) ein. Am Eingang steht ein Plumeria-Baum voller Blüten, von denen immer mal welche sanft herabsegeln. Wir gehen ans Wasser und zelebrieren das Anbaden 2011 im März im Pazifik, genial!
Am nächsten Tag fahren wir nach Hanauma Bay, einem im Meer versunkenen Vulkankrater, der nun eine zum Meer hin offene flache Schnorchelbucht samt Riff bildet, ein Touri-Magnet. Ein Infofilm als Pflicht-Programm klärt uns darüber auf, dass man das Riff und seine Bewohner weder berühren noch füttern noch durchkitzeln soll und man sich auch nicht an Schildkröten hängen soll (Wer macht auch so was?!) Die Fische sind quietschbunt und von kleinen Nasenbär-ähnlichen Birdfish bis zum 1m langen Parrotfish, der Korallen abbeißen kann, ist alles dabei. Leider ist das Wasser durch die vielen Leute recht trübe (Besser früh morgens hin!) und wir sehen auch ein paar Trottel, die auf dem Riff herumlaufen, weil sie zu faul zum Schwimmen sind. Wir werden noch bessere Schnorchel-Gelegenheiten bekommen versichert uns Dayna.
Am nächsten Tag fahren wir mit unserer Bewerbung für eine „Heiratserlaubnis“ (wedding license) nach Downtown Honolulu zum Department of Health (weil Ehe krank macht? ) in die Punchbowl Street. Kein leichtes Unterfangen bei all den Einbahnstraßen, aber dann sind wir da. In einem plüschigen Büro mit abgewetzten Polsterstühlen überträgt eine knuffige ältere asiatisch-hawaiianische Mitarbeiterin unsere Daten in die Lizenz.
Nach einem feierlichem Eid, dass alle unsere Angaben im Formular richtig sind, bescheinigt sie unsere Heiratsabsicht und stellt uns die Lizenz zum Trauen aus. Nach 20 min verlassen wir 60$ ärmer das Amt, in der Hand der alles entscheidende quietschgelbe Umschlag. Auf dem Rückweg nach Kailua fahren wir durch Waikiki über Diamond Head und halten in Sandy Beach mit Blick auf die Bodysurfer, essen Sushi vom Foodland und stoppen auch noch schnell mal am Strand in Waimanalo Bay, an dem wir uns morgen früh um 9 mit unserem Traubeamten Greg treffen wollen. Alles klar. Blumen und Leis (Blumenketten) haben wir gestern schon vorbestellt und können wir morgen um 8 abholen. Das Datum, 11-3-11 steht schon in unseren Ringen. Wir legen uns die schicken Klamotten, Kameras und Dokumente für den großen Tag zurecht, kriechen um 9 Uhr ins Bett, stellen uns den Wecker auf 6:30 und schalten noch kurz den Fernseher an. Und dann kommt alles anders.
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Gerd (Freitag, 29 April 2011 08:11)
Kann es noch ein besseres Hochzeitsphoto als das auf dem Amt geben? Ich bin gespannt...
Till (Samstag, 30 April 2011 12:59)
Ja, irgendwie hatte ich mir eine Vermählung auf Hawaii auch anders vorgestellt, aber das liegt vielleicht nur daran, dass man eure Flip-Flops und die bunten Badeshorts auf dem Foto wegen des Schreibtisches nicht sehen kann. Und zum Aussehen der Braut: eine zerknautschte Orchidee, wie mal jemand schön formulierte...
blogbeck@googlemail.com (Sonntag, 01 Mai 2011 16:07)
...wow, die Spannung steigt - werden sie es schaffen? Mag euern Blog sehr gerne lesen und angucken....
friedjof (Montag, 09 Mai 2011 20:06)
Till hat wohl den Ablauf einer Hochzeit nicht kapiert.
Das war gemein was du da geschrieben hast.
Schau dir mal auf den Folgeseiten die hübsche Braut und den Ehemann an.
Till (Mittwoch, 29 Juni 2011)
It was a beautiful day and I could see it.
Ich muss mich entschuldigen. Mit fast zweimonatiger Verspätung... "Zerknautsche Orchidee" haben offensichtlich Braut und Bräutigamsvater in den falschen Hals bekommen... Und selbst mein lieber Freund, der Bräutigam, hat mich nicht verstanden! Ich war mir relativ sicher, dass es als großes Kompliment aufgefasst werden würde (so war es gemeint...), aber dem war wohl nicht so. "Zerknautschte Orchidee" ist ein Filmzitat aus einem Film. Ich kann mich an den Film, nicht aber an den Titel erinnern. Eine wunderschöne und wundervolle Frau in einer unvorteilhaften Szene, die, in meinen Augen, durch eben diese Betitelung umso strahlender wirkte. Alright, bride, broom and broom's father, you take it easy, hang loose,
Till
Hier ein kitschiger link:
http://www.youtube.com/watch?v=Hzgzim5m7oU
Guido (Mittwoch, 16 November 2011 19:57)
Wo habt ihr auf Oahu übernachtet? Könnt ihr die Bleibe empfehlen?